3.7. – 10.7.2017 Von Helsinki aus starten wir in Richtung Karelien. Als unseren Standort wählen wir einen Campingplatz am Valkealampl-See in der Nähe der Koliberge. Die bewaldeten Berge von Koli, bekannt durch ihre vielfältige Natur und Kultur, genauso wie durch ihre einzigartige Geologie weckt unsere Neugier. In vorchristlicher Zeit eine Opferstätte, deren mächtige Geister ihren Sitz dort heute noch haben sollen.
Der Blick von diesen Bergen, die sich 253 m über die finnische Seenplatte erheben, bietet eines der reizvollsten Landschaftsbilder im ansonsten recht flachen Finnland. Geformt durch die mächtigen Gletscher der Eiszeit überragen heute die Koliberge die Seenlandschaft. Bei unserem Besuch sind wir von der Landschaft sehr beeindruckt, gilt sie doch als Spiegelbild des finnischen Nationalgefühls schlechthin.
Auf unserem Campingplatz geniessen wir die traditionellen Sitten der finnischen Kultur. Täglich werden Saunagänge angeboten. Allerdings getrennt nach Geschlechtern. Im Gegensatz zu unserer Gewohnheit unterhält man sich in der Sauna lautstark. Neueste Nachrichten oder Anekdoten werden ausgetauscht. Den Aufguß macht der, der ihn für nötig hält. Die Pausen dazwischen richten sich nach dem Interesse an der Unterhaltung. Natürlich macht ein solcher Besuch auch durstig und man/frau nimmt deswegen auch gerne eine Flasche Bier mit. Zur Abkühlung badet man im See……..im Badeanzug. Am Ende des Saunaganges verlassen die Frauen die Sauna und danach belegen die Männer die Bänke.
„Der Sommer ist recht kurz in Finnland“, erklärte uns ein deutscher Einwanderer, der nach seinem Studium in Helsinki hängen blieb, „wenn wir Glück haben, fällt er auf ein Wochenende.“
Die blutrünstigen Tiere Skandinaviens halten sich glücklicherweise zurück. Um Moskitos zu füttern sind wir auch nicht hier.
Abstecher nach Kuopio
Von Koli aus unternehmen wir einen Abstecher nach Kuopio. Diese Region ist voller Wälder und Seen und das kulturelle Angebot der größten Stadt Ostfinnlands ist sehr umfangreich. Deswegen zählt Kuopio zu den beliebtesten Ausflugszielen der Gegend.
Uns reizt die Markthalle in ihrem eigenwilligen Jugendstil. Reichhaltig ist das Angebot an finnischen Leckerbissen. Eine ganz besondere Spezialität ist Kalakukko, das ist Fisch oder Fleisch eingebacken in Roggenbrot, die es nur hier gibt. Wir probieren die Variante mit Lohi, also mit Lachs, die uns sehr gut schmeckt.
Ein Stand bietet karelisches Lammfleisch an. Obwohl der Metzger gerade schliessen will, wirft er für uns die bereits geputzte Bandsäge noch mal an und sägt uns ein gutes Stück von der Keule ab. Auf dem Wochenmarkt vor der Markthalle kaufen wir das dazugehörige Gemüse. Wir freuen uns auf einen köstlichen Lammbraten karelischer Art.