Im nächsten Ort, nicht weit von unserem Stellplatz, soll es eine Gaststätte geben. Also los geht es. Hunger haben wir auch schon.
Das Lokal ist eine kleine Dorfkneipe und macht einen angenehmen Eindruck. Zwei Bier sind schnell bestellt. Frisch gezapft und kühl schmeckt es hervoragend. Ja, wir haben doch auch Hunger. Also, bitte die Speisekarte.
Wir schlagen die Speisekarte auf und verstehen garnichts. Natürlich ist die Speisekarte nur auf litauisch. Keine englischen oder gar deutsche Übersetzungen.
Was sollen wir bestellen? Die Wirtin versucht mit viel Worten und Gesten uns wohl ein Gericht schmackhaft zu machen. Natürlich spricht sie nicht deutsch und wir nicht litauisch. Englisch geht auch nicht. Mit einer Bekannten unterhält sie sich in russisch. Aber auch karascho oder Schpassiba reicht bei weitem nicht. So kommen wir auch nicht weiter.
Wir sind verzweifelt. Was sollen wir bestellen. Da betritt ein weiterer Gast die Wirtschaft und setzt sich an einen Tisch neben den unsrigen. Er ist Deutscher . Er war mit einer Litauerin verheirat und lebt hier in diesem Vorort von Klaipeda. Er kann uns die Speisekarte übersetzen.
Wir bestellen das litauische Nationalgericht, Zeppelinai. Das sind mit Fleisch gefüllte Klöße aus rohen Kartoffeln, geformt wie Zeppeline. Schmeckt sehr gut, kann man ohne Bedenken weiter empfehlen. Nicht nur weil das Essen sehr preiswert war.
Am nächsten Tag in Klaipeda geht es schon besser. Die Speisekarte ist mehrsprachig. So fällt es uns leicht, kalte Rote Beete-Suppe und Krautwickel zu bestellen.
Das litauische Küche ist sehr traditionsbewusst, bodenständig und ländlich.