Nordkap

Mit dem Auto zum Nordkap

71°10’21“

20.7. – 22.7.2017  Der Reiz der bizarren Landschaft führt uns durch Nordfinnland vorbei am Inarisee bis nach Norwegen ans Nordkap.

In Lakselv sehen wir Geländewagen, die Angelruten außen am Fahrzeug befestigt haben, und Verkehrsschilder warnen vor  berittenen Elchen. Im Nordkapptunelen begegnet uns eine Gruppe von Fahrradfahrern mit schwerem Gepäck. DerTunnel ist ca. 7 km lang und an der tiefsten Stelle 212 m unter dem Meeresspiegel.

Nordkap

Die Unterkunft im Vandererhem, ein Hostal in Honningsvag, wurde schon vorher ausgewählt und reserviert. Hier werden wir 2 Nächte verbringen. In der Selbstversorgerküche sind abends viele Nationen vertreten.

Gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück fahren wir los. Wie auf einem Damm schlängelt sich die schmale Straße durch den undurchdringlichen Nebel. Abgrundtief am Hang und teilweise ohne Leitplanken.

Das Nordkap ist der nördlichste Punkt Europas, der auf Straßen vom Festland erreicht werden kann. Vor ca. 21000 Jahren bedeckt die letzte Eiszeit diese Region.

Ein englischer Kapitän tauft 1553, auf der Suche nach der Nord-Ost-Passage nach China, das 300 m steil aus dem Meer aufragende Plateau „North Cape“.Seit 1861 ist es Tradition, bei der Ankunft hier Champagner zu trinken. Mit der Gründung des 1. Postamts wird ein Champagner-Ausschank dort fest eingerichtet. Der Globus, errichtet 1977, wurde zum Symbol des Nordkaps.

Der Eintritt in die Nordkaphalle ist frei, es werden nur Parkgebühren erhoben. In der Halle finden wir verschiedene Ausstellungen, die einen Einblick in die Geschichte des Kaps bieten. Die Mitternachtssonne kann man, egal zu welcher Jahreszeit und bei welchem Wetter, im Panoramafilm sehen. Ebenfalls befindet sich hier das nördlichste Postamt Europas.

Wir haben Glück, der gestrige Sturm, der das Betreten der Außenanlage verhinderte, hat sich gelegt. Wir können hinaus auf die Aussichtsterrasse. Aber es herrscht starker Nebel, sodaß wir den Ozean nicht sehen. Nach ein paar Erinnerungsfotos unter dem Globus hissen wir, wie versprochen, die DGB-Fahne. Unseren Besuch runden wir mit dem Genuss des Nordkapsektes in der Aurora Borealis Bar ab.

Mitte der 70er Jahre reisen vier Freunde von uns im VW-Bus in Richtung Nordkap. Wegen eines Getriebeschadens ist ihre Reise in Hammerfest beendet. Nach der Reparatur bleibt nur noch Zeit für die Rückreise.

Auf dem Heimweg nach Honningsvag machen wir an einem Restaurant halt, das Seespinnen als Spezialität anbietet.

Am nächsten Tag fahren wir zu unserem Wohnwagen nach Kemijärvi zurück. Unterwegs besuchen wir ein Museum der Samen in Karasjok, das die Geschichte und die Lebensweise dieser ethnischen Minderheit beschreibt.

Kurz vor unserem Ziel müssen wir einen unfreiwilligen Stopp einlegen, eine Rentierherde ohne Hirte überquert die Straße.

Ursprünglich wollten wir mit dem Linienbus dorthin fahren. Im Reisebüro in Kemijärvi kann uns niemand eine Fahrkarte vermitteln. Im Internet werden wir fündig, ein Reisebus fährt tatsächlich bis ans Nordkap. Nach Mitternacht fährt er zurück. Aber in Honningsvag macht er mitten in der Nacht vier Stunden Pause. Dies und der hohe Preis halten uns von diesem Angebot ab.

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